Marxismus und Tierbefreiung

Marxismus und Tierbefreiung

Vortrag am Tierbefreiungskongress 2016

Historisch-materialistische Gesellschaftskritik und die Befreiung der Tiere haben sowohl für die meisten MarxistInnen als auch für das Gros der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung nicht viel miteinander zu tun. Die marxistische Linke ist sich zwar bewusst, dass das kapitalistische Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis notwendig Naturzerstörung hervorbringt – sie schließt das Leiden und die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere jedoch weitgehend aus ihrer Kritik und Praxis aus und kann darum auch nichts mit der Forderung nach ihrer Befreiung anfangen. Der Mainstream der Tierbefreiungsbewegung wiederum hat die Klassenherrschaft nicht als Ursache der Ausbeutung der Tiere sowie des unbeschreiblichen Leids begriffen, das ihnen tagtäglich zugefügt wird. Marxismus gilt ihr als unterkomplexe und autoritäre Ideologie. Stattdessen werden bürgerlich-moralische oder poststrukturalistische Theorien herangezogen, nach denen der Speziesismus die Wurzel der Tierausbeutung sei. Das falsche Denken „der Menschen“ über „die Tiere“ nicht als ideologische Legitimation, sondern als Verursacher des Tiermords auszumachen, ist aber ein stumpfes Schwert in einer Gesellschaft, die nach handfesten, materiellen Interessen organisiert ist.
In ihrer wechselseitigen Ignoranz bzw. Ablehnung bleiben sowohl MarxistInnen als auch TierbefreierInnen inkonsequent. Wir denken, dass eine marxistische Gesellschaftsanalyse und die Forderung nach der Befreiung der Tiere von Ausbeutung und gesellschaftlich produziertem Leid zusammengehören. Das wollen wir anhand einiger Thesen zu ihrem Verhältnis zeigen

Datum und Uhrzeit

17.9.2016 12:30

Ort

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17.9.2016 12:30

Ort